Regionspräsident Steffen Krach: „Der zügige Ausbau der Windenergie ist für die Region Hannover ein absolutes Top-Thema
Region Hannover. Die Region Hannover muss mindestens 1,05 Prozent ihrer Fläche der Windenergienutzung zur Verfügung stellen. So lautet die heute bekannt gewordene Vorgabe des Landes Niedersachsen. „Das Flächenziel für die Region Hannover unterstützt unsere Zielsetzungen für den Klimaschutz. Doch unser eigenes Ziel ist weitaus ambitionierter“, so Regionspräsident Krach: “Wir streben an, zukünftig rund 2,5 Prozent der Regionsfläche zugunsten der Windenergie im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) festzulegen.“
Der Regionspräsident weiter: „Der zügige Ausbau der Windenergie ist für die Region Hannover ein absolutes Top-Thema. 2035 soll unser Stromverbrauch bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Um unsere Klimaziele zu erreichen, ist es unter anderem erforderlich, in etwa die fünffache Menge an Windstrom zu produzieren als dies heute möglich ist. Wenn Bund und Land jetzt mehr Verbindlichkeit schaffen und Hürden wegfallen, ist das unbedingt in unserem Sinn. Wir brauchen schlankere Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie einheitliche Standards für artenschutzrechtliche Prüfungen.
Jens Palandt, sein neuer Stellvertreter und Dezernent für Umwelt, Klima, Planen und Bauen, ergänzt: „Dass deutlich mehr raumverträgliche Flächen für die Windenergie bei uns möglich sind, hat schon der erste Windenergie-Neuplanungsentwurf 2022 gezeigt, der im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung im Sommer 2022 auch breite Zustimmung gefunden hat.“ Der Dezernent ist optimistisch: „Die Zielmarke von 2,5 Prozent Fläche für die Windenergie in der Region Hannover ist zu erreichen, wenn wir den Schutz der Menschen, Klimaschutz und Naturschutz in ein ausgewogenes Verhältnis bringen. Wertvolle Landschaftsbereiche müssen natürlich weiterhin von der Windenergienutzung freigehalten, und die für den Artenschutz so wichtige Biotopvernetzung darf nicht konterkariert werden. Mehr Windenergieanlagen bedeutet für uns in der Region aber auch in erheblichem Maße von mehr Wertschöpfung profitieren zu können“. Das Land Niedersachsen arbeite in diesem Zusammenhang an neuen gesetzlichen Regelungen, durch die Kommunen und die vom Windenergieausbau Betroffenen zukünftig deutlich stärker profitieren.
Sonja Beuning, Leiterin des Fachbereichs Planung und Raumordnung der Region Hannover: „Vor diesem Hintergrund arbeiten die Regionalplaner*innen unter Berücksichtigung der neuen bundesrechtlichen Vorgaben mit Hochdruck an der Fertigstellung eines neuen Windenergieflächen-Entwurfes. Wir bündeln im Planungsbereich sämtliche Energie, um im März zunächst dem zuständigen Fachausschuss der Regionsversammlung unsere neuen Planungskriterien für die Windenergie vorstellen zu können.“
Wesentliche Änderungen ergeben sich bei der Entwurfsplanung etwa durch die grundsätzliche Öffnung von Landschaftsschutzgebieten für die Windenergienutzung sowie standardisierte und planungsvereinfachende Regelungen zum Schutz von durch Windenergieanlagen gefährdete Vogelarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Der 1,05 Prozent Mindestbeitrag der Region bis zum 31.12.2026 umfasst Flächenpotenziale ohne Restriktionen von Höhenbegrenzungen, die vor allem durch militärische Belange und die zivile Luftfahrt verursacht werden.
Vorbehaltlich der Zustimmung der politischen Gremien der Region Hannover zum Planungsentwurf der Regionsverwaltung, würde das Beteiligungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung voraussichtlich im Juni oder Juli dieses Jahres erfolgen. Zu Beginn der Auslegung der Planungsunterlagen sind Informations- und Diskussionsveranstaltungen für alle Interessierten geplant.