Region und der Verein Down Syndrom Hannover starten inklusives Modellprojekt
Hannover. Schule erfolgreich abgeschlossen, mit der Ausbildung starten und auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen – für viele Jugendliche ist das bereits Realität. Für junge Menschen mit Behinderung ist der Eintritt in den allgemeinen Arbeitsmarkt direkt nach Beendigung der Schule bisher aber nicht so einfach möglich, wenn sie Unterstützung durch Leistungen der Eingliederungshilfe benötigen. Gemeinsam starten jetzt der Verein Down Syndrom Hannover, der Fachbereich Teilhabe und die Berufsbildende Schule 2 der Region Hannover ein neues Modellprojekt, das Jugendlichen mit Behinderungen den Übergang von Schule und Beruf deutlich erleichtern soll. Dabei arbeiten die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer an vier Tagen in der Woche mit pädagogischer Begleitung in einem Praktikums-Betrieb, an einem Tag in der Woche ist der Besuch der BBS 2 vorgesehen.
„Mit dem Pilot-Projekt haben wir ein besonderes Zusatzangebot geschaffen, das jungen Menschen mit Behinderung schon nach einem Jahr, statt nach knapp zwei Jahren, ähnliche Startbedingungen wie allen nichtbeeinträchtigten jungen Menschen ermöglicht. Zudem profitieren die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber davon: Nach erfolgreichem Abschluss des Projekts können die Teilnehmenden bei ihrer Beschäftigung in einem Betrieb aus dem Budget für Arbeitgeber bis zu 75 Prozent bezuschusst werden“, erklärt Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover.
Das Pilotprojekt startet zum neuen Schuljahr 2022/2023 und hat eine Gesamtlaufzeit von drei Schuljahren. Pro Schuljahr gibt es Plätze für drei junge Menschen mit Behinderungen, insgesamt ist das Angebot für neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer konzipiert. „Wir starten zunächst nur mit drei Teilnehmenden pro Durchgang, um zu sehen, wie das Angebot angenommen wird und was eventuell noch berücksichtigt werden muss“, so Steffi Rosenhahn, Leiterin des Fachbereichs Teilhabe der Region.
Teilnahmevoraussetzungen sind, dass eine Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung besucht wurde, die Schulpflicht erfüllt und ein Praktikumsplatz in einem Betrieb des allgemeinen Arbeitsmarktes vorhanden ist. Daneben muss ein Leistungsanspruch beim Träger der Eingliederungshilfe Region Hannover bzw. der Landeshauptstadt vorhanden sein. Die Teilnehmenden werden während des Projektes im Praktikumsbetrieb je nach Bedarf durch Assistenzleistungen begleitet und unterstützt. Für die Betriebe entsteht neben der Schaffung eines Praktikumsplatzes und der üblichen betrieblichen Betreuung kein weiterer Aufwand.
Die ersten drei Teilnehmerinnen und Teilnehmer für das kommende Jahr sind bereits gefunden. Interessierte können sich gern an die Region Hannover, Fachbereich Teilhabe, Thomas Dyszack, Telefon: 0511- 61623231 oder E-Mail: thomas.dyszack@region-hannover.de für weitere Informationen wenden.