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Neue Studie: Wie gut hören Kinder in der Region Hannover?

„Gutes Hören ist die Basis für eine gesunde Entwicklung von Kindern“: Zusätzliche Hörtests bei den Schuleingangsuntersuchungen sollen Hörbeeinträchtigungen möglichst frühzeitig erkennen.

Einzigartig in Niedersachsen: Hörregion Hannover und Deutsches HörZentrum der MHH testen zusätzliche objektive Hörtestmethode bei Vorschulkindern

Region Hannover/Hannover. Gutes Hören ist die Basis für die gesunde Entwicklung von Kindern – umso wichtiger, Einschränkungen des Hörvermögens frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Region Hannover und das Deutsche HörZentrum der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben auf Initiative der Hörregion gemeinsam ein Forschungsprojekt auf den Weg gebracht, das mit zusätzlichen Hörtests in den Schuleingangsuntersuchungen untersucht, wie gut die Kinder in der Region Hannover hören können.

„Allen Kindern die gleichen Chancen für einen guten Start in der Schule und in ihr späteres Leben zu ermöglichen, ist uns ein großes Anliegen. Hören ist nicht nur wichtig für die sprachliche Entwicklung von Kindern, für das Lernen von Lesen und Schreiben. Auch die emotionale Entwicklung und das soziale Miteinander hängen stark von der Hörfähigkeit ab“, sagt Regionspräsident Steffen Krach. „Ziel unserer Pilot-Studie ist es, Hörbeeinträchtigungen möglichst früh zu entdecken und alle betroffenen Kinder effektiv zu unterstützen“, ergänzt Jugenddezernentin Dr. Andrea Hanke.

Ein subjektiver Hörtest wird bei jeder Schuleingangsuntersuchung standardmäßig durchgeführt. Dabei hören die Kinder unterschiedliche Tonfrequenzen in steigender Lautstärke und müssen angeben, ab wann sie den Ton hören (Tonaudiogramm). Seit Beginn der Studie im Oktober vergangenen Jahres bietet das Team Sozialpädiatrie und Jugendmedizin der Region Hannover in den Schuleingangsuntersuchungen eine zusätzliche objektive Hörprüfung an: die Messung der otoakustischen Emissionen, die sogenannte OAE-Messung. Dieses objektive Messverfahren prüft, ob das Innenohr des Kindes gut funktioniert.

„Viele Eltern kennen das bereits vom Neugeborenen-Hörscreening. Das Gute an diesem zweiten Messverfahren ist, dass es nicht an die Mitarbeit des Kindes gebunden ist und damit mögliche Sprach- und Verständnisbarrieren überwindet. Es gab in den vergangenen Wochen bereits erste Fälle mit unterschiedlichen Ergebnissen der beiden Messverfahren. Diese Kinder können wir dann direkt an die HNO-Ärzt*innen in der Region Hannover verweisen, die über das Projekt informiert worden sind“, berichtet Dr. Andrea Wünsch, Teamleitung des Teams Sozialpädiatrie und Jugendmedizin der Region Hannover.

Die Ärzt*innen des Teams sehen jedes Jahr alle rund 12.000 Kinder des aktuellen Einschulungsjahrgangs, daher bieten die Schuleingangsuntersuchungen die beste Möglichkeit einer engmaschigen Testung des Hörvermögens. „Die Teilnahme an den zusätzlichen objektiven Hörprüfungen ist selbstverständlich völlig schmerzfrei und für alle Kinder freiwillig, wird aber sehr gut von den Kindern und Eltern angenommen. Das zeigt auch, dass schon viele Menschen für gutes Hören sensibilisiert sind“, so Prof. Dr. Anke LesinskiSchiedat von der MHH.

Impulsgeberin für die Studie ist die Initiative Hörregion der Region Hannover, die zahlreiche Projekte für gutes Hören von klein auf bis ins hohe Alter fördert. „Die zusätzlichen OAE-Messungen sind ein wichtiger Baustein, um mögliche Schwachstellen in der Versorgung von Kindern zu identifizieren und in der Folge Lösungen zu entwickeln“, sagt der Leiter der Hörregion, Nils Meyer. „Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse, die sicher auch überregional von Interesse sind.“

Das Hörscreening ist zunächst auf ein Jahr angelegt und wird anschließend ausgewertet. Unterstützt wird die Studie von der Firma Diatec Diagnostic GmbH, die der Region Hannover 20 OAE-Messgeräte (MAICO EroScan) zur Verfügung gestellt hat.