Die Ereignisse der Silvesternacht werfen ein Schlaglicht auf ein Phänomen, das bereits seit einigen Jahren zu beobachten ist. Einsatzkräfte werden angepöbelt, beleidigt und körperlich angegriffen. Schon im vergangenen Jahr berichtet über ein Drittel aller niedersächsischen Feuerwehrleute von Übergriffen.
„Solche Delikte müssen mit aller Konsequenz verfolgt und bestraft werden. Polizei, Rettungskräfte, Einsatzkräfte und Helferinnen und Helfer riskieren jeden Tag ihr Leben, um uns und unsere Gemeinschaft zu schützen. Sie verdienen Respekt und Dankbarkeit, nicht Gewalt und Missachtung“, sagt Rüdiger Kauroff, feuerwehrpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. „Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir diejenigen, die sich für unser Gemeinwohl einsetzen, besser schützen können. Dafür braucht es ein ganzheitliches Konzept.“ Als ersten Schritt fordert Kauroff die Einrichtung eines Rechtshilfefonds für ehrenamtliche Einsatzkräfte, damit jeder Übergriff auch zur Anzeige gebracht wird: „Der Rechtshilfefonds stellt angegriffenen Einsatzkräften einen juristischen Beistand zur Seite und übernimmt alle Gerichtskosten. Außerdem wollen wir eine Erfüllungsübernahme bei Schmerzensgeldansprüchen für Kommunen ermöglichen. Das Land würde dann Schmerzensgeld an betroffene Rettungskräfte vorauszahlen und selbst gerichtlich gegen die Täterinnen und Täter einklagen.“