„Die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser zu jeder Zeit sind Teil unserer Lebensgrundlage und Standortfaktor für unsere Mitgliedskommunen. Ohne die öffentliche Wasserwirtschaft gäbe es keine Wohngebiete, keine Gewerbegebiete, kein Wachstum. Insofern muss Wasserwirtschaft integrativer gedacht werden, um Resilienz-Strategien zu entwickeln, die sowohl Antworten finden auf nasse Hochwasserjahre wie 2017 als auch auf Dürrejahre wie 2022. Wir müssen die Wasserversorgung zukunftsfähig machen. Unausweichlich ist: Der Wert des Wassers steigt.“ – dies rückt Dipl.-Ing. Stephan Schumüller, Geschäftsführer vom Wasserverband Garbsen – Neustadt anlässlich des Tags des Wassers am 22.März in den Mittelpunkt.
1992 wurde der “Weltwassertag” ins Leben gerufen. Er weist auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Wassernutzung hin, damit auch die nachfolgenden Generationen die Ressource Wasser nutzen können. Der Weltwassertag 2023 steht unter dem Motto „Accelerating Change“. Die Botschaft: Der Druck auf die Wasserreserven steigt weltweit, der Wandel hin zu einer nachhaltigen Wassernutzung muss beschleunigt werden.
„Wasser ist die Grundlage allen Lebens und ein unverzichtbares Gut. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel, sich ändernder Konsummuster und dem Bevölkerungswachstum sollen die Menschen sich mehr Klarheit über die Rolle und Bedeutung des Wassers in ihrem Leben und für die Umwelt verschaffen. Wasser ist eine begrenzte Ressource, deren Wert es zunächst zu erkennen gilt, um es schätzen und schützen zu können.“, so Stephan Schumüller weiter.
Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der Verband durch Instrumente des Sicherheits-, Risiko- und Krisenmanagements, aber auch mit pragmatischen Maßnahmen, gut vorbereitet ist und die Daseinsvorsorge gewährleistet werde. Aus diesen Gründen hat der WVGN im Jahr 2021 das „Wassermengenmanagement-Konzept Neustädter Land“ (WMMK) mit Vertreter*innen der Arbeitsbereiche Land- und Forstwirtschaft, Wasserversorgung, kommunaler Wasserwirtschaft und Gewässerunterhaltung gegründet. Dabei werden die Interessenlagen der Beteiligten und die möglichen Auswirkungen des Klimawandels angemessen berücksichtigt:
„Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, die Trinkwasserversorgung als gesellschaftliche Aufgabe zu unterstützen. Der Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung und die Bedeutung dieser, aber auch für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in unserer Region rückt durch den anhaltenden Klimawandel in den Mittelpunkt des Bewusstseins.“
Für den WVGN ergeben sich hieraus Fragestellungen zum Anpassungsbedarf und den Handlungsmöglichkeiten, die auch die naturräumlichen Bedingungen, die technische Struktur und Wechselwirkungen mit anderen Faktoren wie Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung, industrieller und landwirtschaftlicher Wassernutzung betrachten müssen. Gleichzeitig sind auch Politik, Verwaltung und Gesetzgeber gefragt. Wasserversorgung als Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge muss Vorrang bei Entscheidungen über die Nutzung von Wasserressourcen oder den Schutz kritischer Infrastrukturen genießen. Aber auch der Schutz der Ressourcen hat eine hohe Priorität; die Sicherung des Trinkwassers für nachfolgende Generationen darf nicht gefährdet werden.