Zeichen der Solidarität gesetzt | Für Gewalt ist hier kein Platz!
GARBSEN (stp). Garbsen hat erneut ein Zeichen gegen häusliche Gewalt gesetzt: Am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, auf den das Rathaus heute leuchtend orange aufmerksam macht, wurde die dritte Rote Bank eröffnet. Sie steht am Familienzentrum Murmelstein und ermöglicht es Betroffenen, schnell Hilfe zu erhalten. Zugleich ist sie ein Symbol der Solidarität.
„Wer hier Platz nimmt, setzt ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Rote Bank ermöglicht mit ihrem QR-Code aber auch, hier im geschützten Raum Telefonnummern und Adressen von Beratungsstellen zu erhalten“, sagte Erster Stadtrat Christian Peters bei der offiziellen Eröffnung der Bank. „Wir möchten Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind. In Garbsen haben wir ein starkes Netzwerk, dass sich gegen häusliche Gewalt einsetzt“, betonte Garbsens Gleichstellungsbeauftragte Wiebke Winter.
Angestrichen wurde die Bank von Familien der Eltern-Kind-Gruppen von Murmelstein. Alicja Kucki, Koordinatorin FZ Murmelstein ergänzt: „Wir möchten die Frauen und Familien, die das Familienzentrum besuchen, für das Thema häusliche Gewalt sensibilisieren und sie darüber informieren, wo sie bei Bedarf Hilfe und Unterstützung bekommen können.“
Die Familien setzen damit ein klares Statement und bringen sich zu dem gesellschaftlich wichtigen Thema ein, das weltweit am 25. November Beachtung findet. Der Aktionstag wurde 1999 von der UN-Generalversammlung ins Leben gerufen. Die Stadt Garbsen, der Runde Tisch häusliche Gewalt Garbsen, der Präventionsrat der Stadt Garbsen, die Frauenberatungsstellen und viele weitere Unterstützende haben sich auch in diesem Jahr wieder aktiv eingebracht, um sich gegen Gewalt an Frauen und Mädchen einzusetzen und über entsprechende Hilfsangebote zu informieren.
Für die Beschilderung, die den QR-Code mit den Hilfsangeboten trägt, hat sich der Präventionsrat der Stadt finanziell eingebracht.
Zum Runden Tisch Häusliche Gewalt Garbsen:
Garbsen verfügt über ein aktives und breit gefächertes Hilfsangebot. Durch den Ausbau der Vernetzung der Akteurinnen und Akteure sowie die Stärkung des bestehenden Hilfenetzes im Rahmen des Rundes Tisches Häusliche Gewalt können diese Unterstützungsangebote noch wirksamer werden. Am Runden Tisch in Garbsen beteiligen sich eine Vielzahl unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure. Mit dabei sind das Mädchen und Frauenzentrum, die AWO-Frauenberatung, die Jugendhilfestation, aber auch die Polizei, die Beratungsstelle für Erziehungs- und Lebensfragen und die BISS Koordinierungs- und Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt. Zudem beteiligt sind die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen Valeo, die Caritas-Suchtberatungsstelle, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, das Ökumenische Projekt Neuland und mehrere Familienzentren.
Zum Aktionstag und zum Thema häusliche Gewalt:
Rund um den 25. November werden weltweit Aktionen initiiert, um häusliche Gewalt zum Thema zu machen und darüber zu informieren, dass Partnerschaftsgewalt keineswegs Privatsache ist. Das Thema soll enttabuisiert werden, denn jede dritte Frau erlebt in ihrem Leben Gewalt in einer (Ex)Partnerschaft. Häusliche Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das leider in jeder Beziehung und Familie vorkommen kann. Sie tritt in allen Bildungs- und Einkommensschichten auf, unabhängig von Alter und Herkunft.
Gewalt hat verschiedene Formen, die physisch (körperlich) oder psychisch (seelisch) sein können. Die Gewaltformen können auf unterschiedliche Weise geschehen, zum Beispiel durch körperliche und verbale Angriffe, Drohungen, Abwertungen oder Erniedrigungen. Soziale Isolation, sexuelle und körperliche Misshandlungen, finanzielle Kontrolle, Freiheitsberaubung und Beleidigungen sind weitere Formen der Gewalt. Häufig sind die Betroffenen sowohl physischer als auch psychischer Gewalt ausgesetzt.
Zum Thema Rote Bank: Die Rote Bank „Panchina Rossa“-Aktion hat ihren Ursprung in der italienischen Stadt Perugia. Dort wurde 2016 zum ersten Mal eine rot angestrichene Bank als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen aufgestellt. Seitdem gibt es in vielen Städten, auch in Deutschland, eine Rote Bank an öffentlichen Plätzen, um Menschen auf das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen.