Ausstellung „HerzSchlag – Wenn aus Liebe Gewalt wird“ ist ab sofort zu sehen
GARBSEN (stp). Seit gestern ist die Ausstellung „HerzSchlag – Wenn aus Liebe Gewalt wird“, die von der Stadt Garbsen und der Polizeiinspektion Garbsen gezeigt wird, zu den Öffnungszeiten in der Rathaushalle zu sehen. Anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am kommenden Montag, 25. November, wird am Montag während einer Stillen Stunde die besondere Möglichkeit gegeben, die Ausstellung in Ruhe und ohne Publikumsverkehr anzuschauen. Als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen wird an diesem Tag das Rathaus in Orange angestrahlt.
Die interaktive Wanderausstellung unter der Schirmherrschaft von Daniela Behrens, Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, wurde vom Landeskriminalamt Niedersachsen ins Leben gerufen. Insbesondere für Schulklassen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger ist die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Rathauses zugänglich. Fachkräfte der örtlichen Beratungsstellen für häusliche Gewalt sowie speziell geschulte Polizeibeamte der Polizeiinspektion Garbsen werden temporär vor Ort sein und Fragen beantworten. „Wir möchten das Bewusstsein für Gewalt gegen Frauen und Mädchen als eine gesamtgesellschaftliche Problematik schärfen. Veränderungen im Umgang mit Gewalt können nur dann erreicht werden, wenn sich viele in der Gesellschaft gegen Gewalt einsetzen“, sagte Bürgermeister Claudio Provenzano bei der Eröffnung der Ausstellung. „Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dieses Thema sichtbar zu machen, damit keiner mehr wegschaut“, so Provenzano.
Mit der HerzSchlag-Kampagne rund um den Gewaltschutztag möchte die Stadt Garbsen gemeinsam mit der Polizeiinspektion Garbsen und der Unterstützung des Präventionsrates Garbsen alle, aber insbesondere Jugendliche ab der neunten Klasse ansprechen, die häufig ihre ersten eigenen Beziehungen erleben. Genau hier möchte die Kampagne präventiv ansetzen und Jugendliche aufklären, informieren, sensibilisieren und bestärken, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und zu schützen. Die Kampagne möchte einen präventiven Beitrag leisten, um insbesondere junge Menschen für das Thema (Ex-)Partnerschaftsgewalt zu sensibilisieren und über Formen physischer und psychischer Gewalt aufklären.
Ziel der Kampagne ist, zur Sensibilisierung und zu umfassender Information beizutragen.Mit verschiedenen interaktiven Beiträgen wie Kurzfilmen und Interviews mit Betroffenen und Expertinnen und Experten wird das Thema Gewalt in Paarbeziehungen in seinen unterschiedlichen Facetten dargestellt und beleuchtet. Fragen wie: Was ist eine Gewaltbeziehung? Wo bekomme ich Hilfe, wenn ich von Gewalt in der Partnerschaft betroffen bin? Wann gehe ich zur Polizei? Was macht die Polizei? Auf diese und viele andere Fragen gibt die Ausstellung fundierte Antworten und zeigt Wege auf.
Häusliche Gewalt kommt in allen Stadtteilen und gesellschaftlichen Gruppen vor, unabhängig von Herkunft oder Alter. „Häusliche Gewalt hat keinen Platz in unserer Gesellschaft. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft aber auch mit einem starken Netzwerk Häusliche Gewalt zusammenstehen und eine klare Haltung gegen Gewalt einnehmen. Mit der HerzSchlag-Kampagne wollen wir die Gesellschaft in diesem Kontext informieren und sensibilisieren. Ziel ist unter anderem, schon frühzeitig über häusliche Gewalt und deren Erscheinungsformen aufzuklären. Wichtig ist zudem, dass Betroffene die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Hierzu müssen wir ihr Vertrauen gewinnen, sich an die Polizei beziehungsweise an die Beratungsstellen Häusliche Gewalt zu wenden“, macht Ilka Kreye, Leiterin der Polizeiinspektion Garbsen, deutlich.
Deshalb sind alle Menschen eingeladen, die sich informieren wollen, die vielleicht Betroffene in ihrem Umfeld kennen und helfen wollen oder die selbst von häuslicher Gewalt betroffen sind. Sie sind willkommen, sich diese Ausstellung anzusehen. „Die Verhinderung von häuslicher Gewalt ist mir ein persönliches Herzensthema. Die HerzSchlag-Kampagne des LKA Niedersachsen ermöglicht jetzt auch gezielt jungen Menschen sich für dieses Phänomen zu sensibilisieren und zu informieren“, unterstreicht Ines Schürmeyer von der Polizeiinspektion Garbsen.
In Garbsen gibt es ein breites Bündnis von Fachkräften, die vernetzt zum Thema häusliche Gewalt zusammenarbeiten. „Wir setzen uns dafür ein, der Verpflichtung nachzukommen, die sich aus der Istanbul-Konvention ergibt. Für Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, soll die Möglichkeit bestehen, zeitnah eine Beratung zu erhalten, die in Ortsnähe zu erreichen ist“, betont die Gleichstellungsbeauftragte Wiebke Winter.