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Ganztagsschule: Übergang wird vorbereitet

Bürgermeister Claudio Provenzano und Michael Kählke, Leiter des Fachbereichs Bildung, Kinder und Jugend, Sport und Kultur, im Gespräch. (Foto: Stadt Garbsen)

Schulträger und Schulen arbeiten Hand in Hand.

GARBSEN (stp). Ab dem Schuljahr 2026/2027 erhalten alle Erstklässler in Deutschland einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, der schrittweise auch auf die übrigen Klassen ausgedehnt wird. Ziel ist es, bis zum Schuljahr 2029/2030 alle Grundschulen flächendeckend mit einem Ganztagsangebot auszustatten und somit die Betreuungslücke zu schließen, die viele Familien bei der Einschulung ihres Kindes vor Herausforderungen stellt. Dies gilt auch für Garbsen.

„Garbsen ist eine familienfreundliche Stadt. Wir sind deshalb fest davon überzeugt, dass wir den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung – trotz mancher Übergangslösungen – erfolgreich umsetzen werden“, sagt Bürgermeister Claudio Provenzano. Dafür sollen die bisherigen Hortangebote schrittweise aufgelöst werden, um die Betreuung direkt in den Schulen anzubieten. Zur Umsetzung des Rechtsanspruchs wird ein externer Träger eingebunden, der neben der Betreuung auch Randstunden- und Ferienbetreuung organisiert. Dabei arbeiten Schulen, Stadt, Region Hannover und Land eng zusammen.

Bereits heute bieten drei Grundschulen in Garbsen – die Saturnringschule, die Grundschule Stelingen und die Grundschule Schloß Ricklingen – ein Ganztagsangebot an. Diese Einrichtungen ermöglichen den Schülerinnen und Schülern eine Betreuung über den regulären Unterricht hinaus, auch wenn das Angebot aktuell noch nicht in vollem Umfang den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Zusätzlich steht die Umstellung an der Grundschule Garbsen-Mitte kurz bevor. Ab dem Schuljahr 2026/2027 wird in insgesamt sieben weiteren Schulen, die bislang ausschließlich vormittags unterrichtet haben, die Ganztagsbetreuung etabliert. Damit wird das bestehende Angebot erweitert und alle Grundschulen in Garbsen an den neuen Rechtsanspruch angepasst.

Zwar ist die Umsetzung des Ganztagskonzeptes mit Herausforderungen verbunden – insbesondere hinsichtlich baulicher Anpassungen und vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels –, doch zeigt der rege Austausch zwischen den Schulen und den Trägern, dass Lösungen gefunden werden, um auch diese Hürden zu überwinden. Mit Fördermitteln in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro und zusätzlichen kommunalen Eigenmitteln wird der Ausbau unterstützt, sodass an jedem Schulstandort der notwendige infrastrukturelle Rahmen geschaffen wird.

Eine klare Aufgabenverteilung sorgt dafür, dass alle Beteiligten ihre Stärken einbringen: Die Stadt Garbsen als Schulträger übernimmt die infrastrukturelle Verantwortung – von baulichen Anpassungen und Umbauten bis hin zur Bereitstellung der Fördermittel sowie der Organisation der Mittagsverpflegung. Die einzelnen Schulen erarbeiten eigenständig ihr pädagogisches Konzept und wählen die passende Organisationsform des Ganztags (offen, teilgebunden oder gebunden). Ergänzt wird diese Arbeit durch externe Partner, die insbesondere für Randstunden- und Ferienbetreuung sowie für die Essensausgabe zuständig sind. Das Regionale Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) unterstützt beratend bei der Schulentwicklung und bei baulichen Maßnahmen. Diese abgestimmte Zusammenarbeit gewährleistet, dass die anstehenden Herausforderungen gemeinsam erfolgreich gemeistert werden.

Nach den Sommerferien wird die Stadt Garbsen alle betroffenen Eltern von Grundschulkindern zu einer Informationsveranstaltung einladen, um sie über den aktuellen Stand der Umsetzung und die nächsten Schritte zu informieren. Eltern und Kinder dürfen gespannt sein auf ein erweitertes Angebot, das nicht nur die schulische, sondern auch die soziale Entwicklung nachhaltig fördert.