Wasservögelfütterung: Gut gemeint, aber oft schädlich.
GARBSEN (stp). Die Szene ist ein Klassiker: Kinder freuen sich, wenn sie Brotkrumen in den Teich werfen und die Wasservögel gierig zuschnappen. Doch so idyllisch das Bild auch sein mag, die gut gemeinte Fütterung hat für die Tiere und die Umwelt negative Folgen. „Bitte füttern Sie die Enten an unseren Regenrückhaltebecken nicht – und schon gar nicht mit Brot! Sie tun den Tieren damit keinen Gefallen“, sagt Bürgermeister Claudio Provenzano.
Das Entenfüttern bringt Probleme für die Gewässer mit sich: Nicht gefressenes Brot sinkt auf den Grund und verrottet. Dies führt zu einer Verschlechterung der Wasserqualität und fördert das Algenwachstum. Hinzu kommt noch: Durch die Überfütterung werden Krankheiten schneller verbreitet und von den Futterresten Ratten angelockt.
Am Schwarzen und am Berenbosteler See ist das Füttern von Enten generell verboten. Erst im vergangenen Jahr wurde sehr deutlich sichtbar, wozu ein durch Brot und andere Lebensmittel erzeugter Nährstoffeintrag führt: Im Schwarzen See nahmen die Blaualgen überhand, sodass der Uferbereich gesperrt werden musste, um Hundebesitzer davor zu warnen, mit ihren Tieren nicht zu nah ans Wasser zu gehen.
Wasservögel sind von Natur aus Selbstversorger. Sie finden in ihrem natürlichen Lebensraum ausreichend Nahrung. Brot, das oft als Futter dient, ist für Wasservögel ungesund und kann zu Mangelerscheinungen führen. Es enthält zu viel Salz und Hefe, was zu Verdauungsproblemen und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen kann.
Durch die regelmäßige Fütterung verlernen die Vögel, ihre natürliche Nahrung zu suchen. Sie werden abhängig vom Menschen und verlieren ihre Fähigkeit, sich selbst zu versorgen. Zudem führt ein reichhaltiges Futterangebot zu einer erhöhten Fortpflanzungsrate. Dies kann zu einer Überpopulation führen, die das ökologische Gleichgewicht stört.
Aus all diesen Gründen gilt ein Fütterungsverbot. Mit einem verantwortungsbewussten Verhalten kann jeder dazu beitragen, dass es den Wasservögeln und ihrer Umwelt gut geht und die Regenrückhaltebecken und Seen allen als Naherholungsorte erhalten bleiben.