Feuerwehr und Servicebetriebe schützen kritische Infrastruktur.
GARBSEN (stp). Der Krisenstab der Stadt Garbsen ist seit gestern Nacht im Einsatz. Grund ist die aktuelle Hochwasserlage entlang der Leine. Aufgrund der starken Regenfälle in den vergangenen Tagen und einem hohen Zufluss von Wasser aus dem Harz ist der Pegelstand der Leine in den vergangenen Stunden weiter angestiegen und liegt aktuell im Bereich Herrenhausen bei 5,75 Meter. In Garbsen besonders betroffen ist der Bereich entlang der Straßen Hegerwisch und Grandkuhle im Stadtteil Altgarbsen sowie Teile des Stadtteils Havelse, darunter auch das Gelände vom städtischen Betriebshof.
Die Feuerwehr hat die Bewohner im Bereich Hegerwisch/Grandkuhle heute Mittag vor Ort per Lautsprecheransagen vor der Hochwasserlage gewarnt. Angekündigt wurde eine mögliche Evakuierung für den Fall, dass der Pegelstand der Leine weiter deutlich ansteigt. Zudem waren Feuerwehreinsatzkräfte und Mitarbeiter der Servicebetriebe Garbsen im Einsatz zum Schutz der kritischen Infrastruktur – insbesondere Trafo- und Pumpstationen wurden mit Folien und Sandsäcken geschützt.
„Vielen Dank an alle Einsatzkräfte und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung für ihren Einsatz über die Weihnachtsfeiertage. Die Lage ist weiterhin kritisch, wir sind aktuell aber gut aufgestellt. Eine Verschärfung der Situation ist jedoch nicht auszuschließen“, sagt Bürgermeister Claudio Provenzano.
Die starken Niederschläge der vergangenen Tage haben zu einer landesweiten Hochwasserlage an Flüssen und Bächen geführt. An fast allen Pegeln sind die Meldestufen deutlich überschritten, in vielen Bereichen in der Region Hannover ist die Meldestufe 3 erreicht.
Die Stadt bittet die Menschen in gefährdeten Bereichen im Rahmen ihrer Eigenvorsorge im Bedarfsfall tätig zu werden und tiefer gelegene Gebäudeteile gegen das Eindringen von Wasser zu schützen.
Die Stadt Garbsen empfiehlt allen Bürgerinnen und Bürgern sich regelmäßig über die Hochwassersituation sowie die Wasserstandsvorhersagen auf der Internetseite des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLKWN) unter https://www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de/Karte zu informieren.
Ebenfalls empfehlenswert ist die Verwendung von einschlägigen Warnapps wie Katwarn oder der Warn-App NINA vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
Zudem informiert die Region Hannover aktuell auf www.hannover.de über die Lage entlang der Leine. Auch auf der Homepage der Stadt Garbsen werden aktuelle Informationen zur Lage eingestellt.
Folgendes ist für die Bürgerinnen und Bürger zu beachten:
1. Ruhe bewahren.
2. In betroffenen Gebieten: Bitte überprüfen Sie die Keller und räumen Sie diese, wenn nötig, eigenständig leer. Wenn Wasser im Keller steht: Betreten Sie den Keller nicht, halten Sie sich im Obergeschoss auf.
3. Bitte rufen Sie die 112 nur bei akuten Notfällen an.
4. Auch die Abflüsse aus privaten Haushalten beeinflussen die Pegelstände. Aus diesem Grund wird darum gebeten den Wasserverbrauch von Privathaushalten – wo möglich – zu reduzieren und damit aktiv dazu beizutragen, die Lage unter Kontrolle zu halten.
5. Gesperrte Straßen dürfen nicht befahren werden.
6. Sandsäcke dürfen seitens der Stadt nicht an Privatpersonen herausgegeben werden – die Katastrophenschutzbehörde Region Hannover hat die Kommunen aufgefordert Sandsäcke zum Schutz der kritischen Infrastruktur vorzuhalten.
Fotos: Stadt Garbsen