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Angler schauen mit Sorge auf Entscheidung der Region

Angler schauen mit Sorge auf mögliche Verbote. Themenbild

“Angler in Garbsen erwarten mit Spannung die Entscheidung der Regionsversammlung zum Schutzgebiet Untere Leine zwischen Hannover und der Regionsgrenze im Neustädter Land. „Im März sah es noch so aus, als seien die geplanten Nachtangelverbote für das Flora-Fauna-Habitat (FFH) vom Tisch“, sagt Lutz Haarstrich, der stellvertretende Vorsitzende des Angelvereins (AV) Garbsen. Nach dem Protest der betroffenen Angler habe sich die Diskussion „positiv entwickelt“, so Haarstrich. Verschiedene Fraktionen in der Regionsversammlung, etwa die FDP, hatten gefordert, bei dem Thema mehr mit den Anglern ins Gespräch zu kommen.

Auch Regionssprecher Klaus Abelmann versicherte Ende Februar, dass die Angler der betroffenen Gebiete, unter anderem aus Garbsen, Seelze, Wunstorf und Neustadt, in die Gespräche eingebunden werden.

Zunächst hatten sich die Regions-Fraktionen von CDU und SPD hinter die Angler gestellt, für die Nachtangelverbote einen großen Einschnitt darstellen. „Ein Angelverein, in dem die Vereinsmitglieder nicht angeln können, löst sich de facto auf“, sagt Angler Haarstrich vom AV Garbsen.

Angst vor EU-Strafen

Nun hat die CDU allerdings eine Kehrtwende vollzogen – und das macht den Vereinen Sorge. Denn die Abstimmung könnte knapp werden. Bei einem Termin in Neustadt bestärkten Regionsabgeordnete, darunter auch die Umweltdezernentin Christine Karasch, die auch für das Amt des Regionspräsidenten kandidiert, ihre Position, dass man das Angeln entlang des nördlichen Abschnitts der Leine einschränken müsse. Als Grund bringen sie befürchteten Zahlungen an die EU vor.

Konkret geht es um ein knapp zehn Kilometer langes Teilstück der Leine, das als Schutzgebiet – FFH-Gebiet – ausgewiesen werden soll. Kommen Region und Land Niedersachsen dieser Forderung nicht nach, drohen Strafzahlungen an die EU. Um den Schutz für Natur und Tiere in diesem Bereich durchsetzen zu können, sind immer wieder auch Nachtangelverbote im Gespräch.

Angler Haarstrich wirft der CDU vor, ihr Wort nicht gehalten zu haben. Die CDU Niedersachsen hätte sich in ihrem Wahlprogramm zur Landtagswahl 2017 klar gegen Nachtangelverbote positioniert, sagt er. Seiner Meinung nach sei es auch immer noch nicht erwiesen, dass die Anwesenheit von Anglern Tiere, wie etwa Biber oder Fledermäuse, in ihrer natürlichen Umgebung beeinflusse. „Ich finde es auch seltsam, dass Angeln nachts verboten werden soll, dass sich aber Jäger in den Bereichen aufhalten dürfen und auch Paddler auf der Leine nicht eingeschränkt sind“, so Haarstrich. „Wenn Bereiche festgelegt werden, müssen Verbote für alle gelten.“

Verbotsausweitung?

Sein Verein befürchte, dass Verbote – wenn sie erst einmal erlassen sind – ausgeweitet werden könnten. Bevor das FFH-Gebiet endgültig unter Schutz gestellt wird, kann die Öffentlichkeit Karten, Begründungen und Verordnungstexte einsehen. Noch bis zum 27. Mai liegen diese Materialien bei den Stadtverwaltungen Hannover, Garbsen, Seelze, Neustadt und Wunstorf sowie beim Fachbereich Umwelt der Region Hannover zur Einsicht aus. Die Unterlagen sind auch über den Internetauftritt hannover.de abrufbar. Anliegerkommunen, Eigentümer, Naturschutzverbände und viele andere potenziell Betroffene können Stellungnahmen abgeben.” (Quelle: HAZ-Garbsen, Linda Ton)