Silvesternacht: Polizei, Feuerwehr und Verwaltung starten gemeinsame Aufarbeitung
GARBSEN (stp). Zur Aufarbeitung der Ereignisse in Berenbostel und Auf der Horst in der Silvesternacht hat Bürgermeister Claudio Provenzano noch in der Neujahrswoche zu einem Austausch ins Rathaus eingeladen. Neben fachlich versierten Vertretern von Polizei, Feuerwehr und Verwaltung, darunter Stadtbrandmeister Ulf Kreinacker sowie Ilka Kreye, Leiterin der Polizeiinspektion Garbsen, waren am Freitagnachmittag auch Einsatzkräfte dabei, die in der Silvesternacht vor Ort waren. „Ich bin noch immer schockiert, was in dieser Nacht geschehen ist“, sagte Bürgermeister Provenzano. Er selbst hatte sich noch in der Nacht vor Ort im Stadtteil Auf der Horst und in Berenbostel bei den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr ein Bild von der Lage gemacht.
„Die Übergriffe auf die Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei sind in keiner Weise zu entschuldigen. Menschen, die für die Allgemeinheit tagtäglich im Einsatz sind, mit Raketen, Flaschen und Böllern anzugreifen, ist nicht tolerierbar. Ich verurteile diese Vorfälle auf das Schärfste. Gleichzeitig ist es mir wichtig zu betonen, dass es sich bei den Angreifern nur um eine Minderheit handelt. Die Täter der Silvesternacht stehen nicht für das, was unsere Stadt und die Menschen in Garbsen ausmacht und ich werde es nicht zulassen, dass diese Minderheit ein falsches Bild von Garbsen nach außen trägt“, sagte Provenzano und fügte hinzu: „Ich möchte betonen, wir sind nicht hilflos. Uns steht ein großer Werkzeugkoffer an Möglichkeiten zur Verfügung und diese werden wir auch nutzen.“
In einem offenen Austausch und in enger Zusammenarbeit zwischen Polizei, Feuerwehr und Verwaltung sollen nun gemeinsame konstruktive Lösungen und Verbesserungen erarbeitet werden. „Der Wunsch nach kurzfristigen Konsequenzen und Schlussfolgerungen ist nachvollziehbar. Aber wir brauchen jetzt zunächst Zeit die Vorfälle objektiv und sachlich zu analysieren“, sagte Polizeidirektorin Kreye.
„Mein Respekt gilt allen Einsatzkräfte, die vor Ort waren und dieser besonderen Situation ausgesetzt waren“, sagte Provenzano. Auch Kreye bedankte sich noch einmal mit Nachdruck bei den Helferinnen und Helfern der Feuerwehr und den Einsatzkräften der Polizei: „Herzlichen Dank, dass Sie diese besondere Einsatzlage in der Silvesternacht bewältigt haben.“
Neben der konsequenten Strafverfolgung und der Aufarbeitung der Geschehnisse ging es beim Termin im Rathaus auch um eine Richtschnur für folgende Silvestereinsätze. Ebenfalls vereinbart wurde die feste Etablierung einer sogenannten Blaulichtrunde – also der kontinuierliche Austausch in gemeinsamer Runde zwischen Polizei und Feuerwehr unter Einbeziehung der Johanniter als zuständige Rettungskräfte für Garbsen.