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Deutschland ist Vorreiter im Entfernen von Munitionsaltlasten

Am 8. Juli 2024 besuchten die beiden niedersächsischen SPD-Bundestagsabgeordneten Dunja Kreiser und Rebecca Schamber das Forschungsschiff Alkor in der Lübecker Bucht. Dort untersuchen Wissenschaftler:innen des GEOMAR gerade die Munition, die seit Jahrzehnten am Meeresboden in den sogenannten Versenkungsgebieten liegt.

Das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Geomar begleitet seit mehreren Jahren das Sofortprogramm der Bundesregierung, das erstmals die systematische Bergung von Munitionsaltlasten in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee zum Ziel hat.

„In Kürze werden die ersten Erprobungsräumungen in der Ostsee starten, das Sofortprogramm der Bundesregierung trägt dann Früchte”, freut sich Rebecca Schamber, zuständige Berichterstatterin im Verteidigungsausschuss für Munitionsaltlasten. „Diese Initiative ist einzigartig in Europa und der Welt und wird sicher bald auf großes Interesse im Ausland treffen.”

„Denn das Problem, dass die Meere und Meerestiere durch sprengstofftypische und krebserregende Stoffe verunreinigt werden, die die Munition an die Umgebung abgibt, hat schließlich nicht nur Deutschland. Daher ist es umso begrüßenswerter, dass Deutschland hier eine wichtige Vorreiterrolle einnimmt”, ergänzt Dunja Kreiser, wasserpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion.
„Die Bergung der Munition wird eine nachhaltige Umweltentlastung bringen“, prognostiziert Kreiser.

Mit dem durch die Bundesregierung mit 100 Millionen Euro geförderten Sofortprogramm wurde und wird die Munition in den deutschen Seegebieten erforscht, identifiziert und soll dann geborgen und entsorgt werden. Die komplexe Aufgabe wird durch die Expert:innen des Geomar weiter begleitet werden.
Es wird geschätzt, dass etwa 1,6 Millionen Tonnen Munition aus beiden Weltkriegen in deutschen Gewässern liegen. Es handelt sich um sog. Altlasten, die meist auf Veranlassung der Alliierten und zur Entmilitarisierung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg im Meer versenkt wurden. Durch die Zersetzungsprozesse treten Giftstoffe und Schwermetalle aus, belasten das Ökosystem und die darin lebenden Tiere und gelangen so in die Nahrungskette.