Garbsen. Eine Jungente hat sich am Schwarzen See in einem Plastikring verfangen, der NABU hat sie gerettet.
In den letzten Tagen und Wochen haben den NABU Garbsen zahlreiche Anrufe und Meldungen von Menschen erreicht, die etliche Wild- und Wasservögel in Notlagen beobachten mussten. Über einige haben Sie bereits berichtet. Unter anderem über einen sich in einer Plastikschnur verhedderten Kranich oder über eine Gans, deren Beine von Angelschnüren umwickelt waren. Erneut ist der NABU Garbsen nun um Hilfe gebeten worden.
Diesmal ging es um eine junge Ente, deren Kopf in einem Plastikring
feststeckte. Es folgte eine zweitägige Rettungsaktion. Am Ende mit Happy En(d)te. Am Montag gab es erneut zahlreiche Anrufe und Nachrichten
von Spaziergängern und Anwohnern im Bereich des Schwarzen Sees. Beobachtet wurde eine junge Stockente mit einem „Gummiband“ um den Kopf und im Schnabel. Auf dem See schwimmt derzeit eine relativ junge Entenfamilie, ein Tier davon offensichtlich in einer Notlage. So schnell wie es ging eilten ehrenamtliche Mitglieder des NABU zum See, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Und in der Tat, die verunglückte Ente wurde rasch ausfindig gemacht. Erste Rettungsversuche
mit einem Kescher scheiterten, erzählte man den NABU-Helfern. Leider sollte sich das auch bei einem erneuten, eigenen Versuch bestätigen. Die Entenmutter beschützte ihre Jungen und flüchtete immer weiter auf den See oder in die dichte Uferböschung. Nach rund drei Stunden mussten die Rettungsversuche zunächst
eingestellt werden. Zwischenzeitlich war sogar auch weitere Unterstützung aus Hannover gekommen.
Mit weiterem Spezialequipment unternahm der NABU Garbsen am Dienstag, 30. Juni einen erneuten Rettungsversuch. Dieser sollte diesmal nicht allzu lange dauern. Bereits nach gut einer halben Stunde konnte die junge Ente eingefangen werden. Mit geübten Handgriffen wurde in kürzester Zeit der Ring durchtrennt und das kleine Tier von dem Plastik befreit. Mit einem großen Satz sprang die Ente nur einen Augenblick später zurück in den See und schwamm, sichtlich erleichtert, davon. Im geschützten Uferdickicht wurde dann ersteinmal viel getrunken und
anschließend das Gefieder ordentlich gepflegt.
Mit dem Plastikring im Schnabel und am Kopf war das Tier stark eingeschränkt. Der Ring hinderte die Ente offensichtlich daran ordentlich zu fressen und zu trinken. Außerdem muss sie in ihrer Bewegung stark eingeschränkt gewesen sein.
Der NABU Garbsen ist davon überzeugt, dass die Ente durch ein von Menschen verursachtes Problem in Not geraten war. Denn um das Köpfchen und im Schnabel hatte sich ein Plastikring, wie er bei zahlreichen Plastik-Getränkeflaschen zum Einsatz kommt, verheddert. Diese Plastikringe sind oft sehr hart und scharfkantig.
Ohne Hilfe hätte das Tier vermutlich nicht lange überlebt. Dieser Vorfall ist ein Beweis für den NABU Garbsen, dass wieder einmal achtlos
weggeworfener Plastikmüll unsere heimische Tierwelt in akute Gefahr bringt.
Weitere am 29. Juni aufgenommene Fotos aus dem Stadtpark belegen, wie dort Müll, und insbesondere Plastikmüll, entsorgt wird. Auf eines ist der NABU Garbsen jedoch richtig stolz. Sehr viele Besucher im Park
hatten ihre Hilfe angeboten bzw. wollten das kleine Tier direkt selbst retten. “Unser Dank geht vor allem an die vielen aktiven Helfer, die selbstlos und ohne Rücksicht auf Verluste, sich eingesetzt haben, um das Leben der jungen Ente zu retten”, sagt NABU-Vorsitzender Waldemar Wachtel.