Abschluss und erste Bilanz der Amphibiensammelaktion
Trotz einiger erfreulicher Zahlen bleibt die Lage weiterhin angespannt: Die Zahl der
Amphibien in Garbsen sinkt seit Jahren und erholt sich nur wenig. Gründe sind die
weiterhin anhaltende Trockenheit und die zu lange Kälteperiode in diesem Jahr.
Weiterhin sorgen nicht nachhaltige Baumaßnahmen weiterhin dafür, dass
Lebensräume zerstört werden.
Außerordentlich langer Sammelzeitraum
Die diesjährige Amphibienschutz-Aktion startete bereits Mitte Februar mit dem
Aufbau von circa vier Kilometern Schutzzaun an verschiedenen Standorten im
Garbsener Stadtgebiet. Fast neun Wochen später nahm die Wanderbewegung
soweit ab, das nach Ostern die Schutzzäume wieder abgebaut werden konnten.
Harte Wetterbedingungen
Die Wetterbedingungen verlangten nicht nur von den Helferinnen und Helfern
einiges ab. Auch den Tieren wurde die oftmals kilometerlange Reise zum
Laichgewässer erschwert. Frostige Nächte zu Beginn und vor allem die lang
anhaltende Trockenheit machten den wandernden Tieren zu schaffen.
Neben frühlingshaften Temperaturen gab es auch Frost und Schnee und sogar
mehrere stürmische Tage, die dafür sorgten, dass einige Zäune repariert werden
mussten. Aufgrund dieser besonderen Herausforderung bedankt sich der NABU
noch einmal mehr für den Einsatz der Sammler. Denn bei jedem Wind und Wetter
wurden die Sammeleimer mehrfach täglich kontrolliert und die Tiere in sicheres
Gewässer gebracht.
Erste Bilanz
Der NABU Garbsen führt schon seit Jahren akribisch Buch und wertet die
Sammelaktionen aus. Der erste Zwischenbericht für 2022 zeigt zumindest etwas
erfreuliches: Es gab ein deutlich höheres Amphibienaufkommen als noch im Jahr
zuvor. In der Saison 2022 konnten insgesamt 3114 Tiere gerettet werden. Das ist
ein Plus von knapp 50% im Vergleich zu 2021 wo nur knapp 2.000 Tiere gerettet
werden konnten. Seit 2019 ist das der erste leichte Anstieg der Population
Licht und Schatten bei den bedrohten Arten
Während die Gesamtzahlen nach zwei Jahren wieder einen leichten Aufwärtstrend
zeigen, gibt es in der Liste der bedrohten Arten gute und schlechte Nachrichten.
Während doppelt so viele Kammmolche unterwegs waren hat die Zahl der
gefundenen Knoblauchkröten erneut stark abgenommen.
Fazit:
Der NABU Garbsen wird in den nächsten Wochen die Zahlen an den verschiedenen
Standorten genauer auswerten und in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen
nach Möglichkeiten suchen, den Amphibienschutz im Stadtgebiet weiter zu
verbessern. Vor allem die von Menschen gemachten Umwelteinflüsse wie Dünger
und Pestizide, Eingriffe in die Natur wie Siedlungs- und Straßenbau und
Grundwasserabsenkungen, gilt es im Blick zu behalten.
( Pressemitteilung Nabu Garbsen vom 11.05.22, Foto: NABU Garbsen/D. Strube )