Sie sind weltweit in einer eigenen UN-Konvention festgeschrieben, aber längst nicht überall selbstverständlich: Die Kinderrechte.
Ob es um das Recht auf Bildung, auf Gesundheit, auf einen angemessenen Lebensstandard oder das Recht auf freie Meinungsäußerung und Beteiligung geht – Kinderrechte sind nach wie vor in der allgemeinen Öffentlichkeit wenig präsent. Für mehr Aufmerksamkeit in Garbsen hat heute zumindest Ministerpräsident Stephan Weil gesorgt. Er weihte
als Schirmherr des niedersächsischen Projektes „Straße der Kinderrechte“ die örtlichen KinderrechtsGraffitis auf den Verteilerschränken der Stadtwerke, die einige Straßenzüge bereichern, ein. Dafür war
der Landesvater eigens auf dem Radl da und ließ sich vier der insgesamt zwölf Motive von den
Organisatoren des Projektes – der Saturnringschule, der IGS Garbsen und der Stadtwerke Garbsen –
zeigen und ausführlich erklären.
„Der Schutz von Kinderrechten ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern auch unsere moralische und
gesellschaftliche Verantwortung. Kinder sind die Architekten unserer Zukunft, und es liegt in unserer
Hand, sicherzustellen, dass ihre Träume und Hoffnungen geschützt und genährt werden. Gemeinsam
müssen wir eine Welt schaffen, in der jedes Kind in Sicherheit aufwachsen kann, frei von Angst und
voller Möglichkeiten“, sagt Bürgermeister Claudio Provenzano.
„Über Rechte aufklären und sich dafür einzusetzen und sie umzusetzen, gelingt bei der Fahrrad-Tour
beispielhaft“, sagt Schulleiter Dr. Maiko Kahler von der Grundschule Saturnring.
“Die Straße der Kinderrechte und die Zusammenarbeit von Schüler:innen der Saturnringschule mit
Schüler:innen der IGS Garbsen zeigt in beeindruckender Weise, wie Kinder und Jugendliche
verschiedener Altersstufen gemeinsam Kinderechte erfahrbar machen und für ihre Rechte aktiv werden.
Es schafft Verantwortung und Identität mit Kinderrechten – das ist die Basis für die Entwicklung eines
demokratischen Bewusstseins”, sagt Schulleiter Stefan Fleer von der IGS Garbsen.
Daniel Wolter, Geschäftsführer der Stadtwerke Garbsen: „Wir laufen Gefahr, dass durch die aktuell
zentralen Themen, wie zum Beispiel die Klimakrise oder die Energiewende, solche Themen wie die der
Kinderrechte in den Hintergrund rücken. Das darf nicht geschehen, weil sie ebenso wichtig sind für die Zukunft unserer Gesellschaft. Daher bestand hier in Garbsen unter allen Beteiligten schnell Einigkeit,
dass wir die Kinderrechte in unserer Stadt groß machen und hervorheben wollen. Und dazu haben wir
gerne unseren Part beigetragen.“
Zum Hintergrund: Das Projekt „Straße der Kinderrechte“ hat der Landesverband der Kunstschulen
Niedersachsens unter Weils Schirmherrschaft bereits im Jahr 2022 durchgeführt. Coronabedingt hat die
Saturnringschule aus Garbsen dieses Projekt zeitlich verzögert als Idee aufgegriffen. Die
Grundschülerinnen und -schüler gestalteten daraus eine Art Memory mit Motiven der Kinderrechte. Um
die Motive zwecks größerer Aufmerksamkeit ins Stadtbild zu transferieren, kam die Idee auf, mit
Unterstützung der Stadtwerke Garbsen deren Verteilerschränke zu verzieren. Die Stadtwerke und die
Saturnringschule holten dann den bekannten Garbsener Graffiti-Künstler Patrik Wolters alias BeNeR1
sowie die Schülerinnen und Schüler des Kunst-Wahlpflichtkursus des achten Jahrgangs der IGS Garbsen
als „Paten“ der Grundschüler mit ins Boot. Gemeinsam brachten sie die Motive auf insgesamt zwölf
Kabelschränke – per Schablonen und Sprühfarbe. Das Ergebnis ist ein Hingucker und beschert schon jetzt
die erhoffte Aufmerksamkeit. Und gerade diese Aufmerksamkeit benötigt es, um die Kinderrechte mehr
ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Auf der Radtour waren folgende Motive zu sehen:
- „Alle Kinder haben die gleichen Rechte“,
- „Kinder haben das Recht auf Zugang zu Medien“,
- „Kinder haben das Recht auf Schutz vor Gewalt“ und
- „Kinder haben das Recht auf Gesundheit“.
Weitere Motive sind verteilt auf die Stadtteile Garbsen-Mitte, Auf der Horst, Altgarbsen und Havelse.
Diese haben als Motive „Kinder haben das Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht“, „Kinder haben
das Recht auf Schutz der Privatsphäre und Würde“, „Kinder haben das Recht auf Spiel, Gesundheit,
Bildung“, „Kinder haben das Recht auf besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung“, „Kinder
haben das Recht auf Bildung“, „Kinder haben das Recht auf Spiel + Freizeit“, „Kinder haben das Recht
auf freie Meinungsäußerung“ sowie „Kinder haben das Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht“.