Jedes Jahr zum Muttertag werden vielerorts Schnittblumen verschenkt. Der Anlass ist es auch wert – aber warum nicht einfach mal an eine nachhaltige Alternative denken? Denn dadurch wird ein wertvoller Beitrag für Umwelt und Natur geleistet.
Nicht nur Mütter profitieren von dieser Aktion, sondern auch unsere heimischen Insektenarten. Anstelle handelsüblicher Sträuße, die in kurzer Zeit verwelken und den Beschenkten – im besten Fall – vierzehn Tage erfreuen, ist eine wilde Mischung aus einheimische Samen nützlich für Hummeln, Bienen und Schmetterlinge. Hier können die Beschenkten selbst aktiv werden und dem Insektensterben auf dem eigenen Balkon oder im heimischen Garten entgegentreten.
Die Anzahl und Vielfalt der Insekten nimmt seit Jahren dramatisch ab. Dieser Rückgang bedroht nicht nur einzelne Arten des vielfältigen Insektenreiches, es stellt auch eine Bedrohung für die Vogelwelt, diverse Kleinsäuger und zahlreiche, durch Insekten bestäubte, Pflanzenarten dar. Der Insektenschwund betrifft dabei weniger die Honigbiene, sondern sämtliche Wildbienen und Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und weitere flügellose Insekten sowie zahlreiche andere Bestäuber.
„Insekten sind für das Gleichgewicht der Ökosysteme unentbehrlich“, erklärt Matthias Freter vom NABU Niedersachsen. „Doch in den letzten Jahrzehnten gehen ihre Bestände dramatisch zurück. Als Nahrungsquelle bilden Insekten eine wichtige Grundlage für eine Vielzahl weiterer Tierarten wie Vögel, Säugetiere, Amphibien oder Reptilien.“ So füttern beispielsweise die meisten Brutvogelarten ihre Jungen mit Insekten.
Der NABU Niedersachen gibt Tipps, wie man zum Muttertag Samen-Kugeln für Balkon und Garten selber basteln kann.
Samen-Kugeln, so geht‘s:
Für Samenkugeln werden Kompost, torffreie Blumenerde, Tonerde, Wasser und leere Eierkartons gebraucht. Selbstverständlich wird eine Wildsamenmischung benötigt – die Liste an pollen- sowie nektarspendenden und auch optisch ansprechenden Pflanzen ist lang. So können beispielsweise Wiesensalbei, Wegwarte oder Wilde Möhre eingesetzt werden.
Fünf Teile Tonerde, drei Teile Kompost/Humus/Blumenerde, ein Teil Samen und ein Teil Wasser werden gut vermengt. Anschließend durchkneten bis eine zähe Masse entsteht, ggf. noch etwas Wasser hinzufügen und golfballgroße Kugeln formen. Die fertigen Kugeln lassen sich erstmal gut in den Eierkartons zwischenlagern. Danach mindestens zwei Tage trocknen lassen. In kleine Säckchen aus Jute, Leinen, Kraftpapier oder in Eierkartons liebevoll verpackt, sind die kleinen Samenkugeln nun zum Verschenken bereit.
Der NABU Niedersachsen hält ein Info-Paket mit umfangreichen, detaillierten Bauplänen für so genannte Insektennisthölzer, Insektennisthilfen und Hummelkästen bereit. Das Info-Pakte kann angefordert werden gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins beim: NABU Niedersachsen, Stichwort „Insekten“, Alleestraße 36, 30167 Hannover. (Quelle: Presse NABU Niedersachsen).