Was ist der „Smart School Wettbewerb“?
In Deutschland machen sich immer mehr Schulen mit Erfolg auf den Weg in die digitale Zukunft. Die besten unter ihnen zeichnet der Digitalverband Bitkom jedes Jahr als „Smart Schools“ aus – als digitale Vorreiterschulen. In diesem Jahr wird der Titel bereits zum achten Mal vergeben. Mit der Auszeichnung als Smart School werden Schulen gewürdigt, die überzeugende Konzepte zur Digitalisierung von Schule und Unterricht haben und digitale Bildung schon heute praktisch realisieren. „Smart Schools“ vereinen digitale Infrastrukturen mit digitalen Inhalten und pädagogischen Konzepten, die von entsprechend qualifizierten Lehrkräften umgesetzt werden. Auf die Auszeichnung bewerben konnten sich Schulen, die für diese drei Säulen ein Konzept entwickelt und umgesetzt und dieses um Projekte zur Verknüpfung von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz ergänzt haben.
Wer sind die „Smart Schools“ im Jahr 2024?
Im laufenden Jahr werden 11 weitere Schulen in sieben Bundesländern ausgezeichnet – darunter Grund- und Gesamtschulen weiterführende Schulen und Berufsschulen. Auch die Oberschule Berenbostel wurde in diesem Jahr als „Smart School“ prämiert. „Wir sind unglaublich stolz, diese Auszeichnung auf Bundesebene nach Garbsen zu holen. Auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit ist es ein großes Zeichen der Wertschätzung unserer pädagogischen Arbeit, die durch unbürokratische Investitionen in eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung noch weiter gefördert werden könnte.“, sagt Schulleiter Axel Dettmer über den digitalen Lehr- und Lernansatz seiner Schule.
Die Auszeichnung werden in Berlin Konrektor Torsten Banas, Jan Vedder und Bernd Boeck entgegennehmen.
Warum braucht es diesen Wettbewerb?
„Die Smart Schools zeigen beispielhaft, wie sich schulischer Unterricht und Bildungsangebote digitalisieren lassen. Wir brauchen Schulen, die Schülerinnen und Schüler fit machen für die digitale Welt und das Interesse an der Technologie hinter dem Bildschirm wecken“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. „Die Auszeichnung rückt Schulen ins Rampenlicht, die gute Ideen erfolgreich umsetzen und so anderen als Vorbild dienen und ihre Erfahrungen weitergeben können.“ In diesem Jahr, der bereits achten Runde des Wettbewerbs, stellt Bitkom in einer Sonderkategorie Best Practices zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in den Vordergrund. Die ausgezeichneten Schulen haben bereits innovative pädagogische Konzepte zum Einsatz von KI im Schulalltag erarbeitet und umgesetzt, und sich außerdem mit der Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern zu diesem Thema auseinandergesetzt.
Was muss ich noch über den Wettbewerb wissen?
Deutschlands Schulen mit den besten Konzepten und Projekten zur Digitalisierung werden Teil des bundesweiten „Smart School“-Netzwerks mit 127 Standorten. Der Wettbewerb wird von der Deutschen Telekom unterstützt. Die ersten „Smart Schools“ wurden 2016 im Rahmen des Nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung – dem heutigen Digitalgipfel – im Saarland ausgezeichnet. Seit 2017 wird der Wettbewerb jährlich ausgetragen. Ziel ist es, in den kommenden Jahren flächendeckend „Smart Schools“ einzurichten, von denen andere Schulen lernen können. Weitere Informationen gibt es unter www.smart-school.de.
Seite 2 von 2 bitkom.org
Wer ist der Bitkom, der hinter dem Wettbewerb steckt?
Der Bitkom wurde 1999 gegründet und vertritt heute mehr als 2.000 Mitgliedsunternehmen – darunter rund 1.000 leistungsstarke kleine und mittlere Unternehmen, über 500 Tech-Start-ups und nahezu die Hälfte der 40 DAX-Unternehmen sowie viele weitere Global Player. Übergeordnetes Ziel des Bitkom ist es, Deutschland zu einem führenden Digitalstandort zu machen, die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft und Verwaltung voranzutreiben, digitale Souveränität zu stärken und eine breite gesellschaftliche Teilhabe an den digitalen Entwicklungen zu erreichen. Der Verband bemüht sich deshalb unter anderem um den beschleunigten Ausbau von Gigabitnetzen und digitalen Infrastrukturen für Energie und Verkehr, für den Handel und Smart Homes, für Städte und Regionen. Es geht um die politische Flankierung datengetriebener Geschäftsmodelle, um Schutz und Sicherheit, Plattformmodelle, disruptive Technologien und die Arbeit 4.0. Und es geht um Bildung für die digitale Welt: in Schulen, Hochschulen und – immer wichtiger – neue Formen der lebensbegleitenden Weiterbildung.
Konrektor Torsten Banas dazu: Seitens der Jury wurde durch die Preisverleihung an die OBS Berenbostel anerkannt, in welchem positiven Maße die SuS dort digital ermächtigt werden, sich das Potential neuer Lehr- und Lernformen im Unterricht zu erschließen, um so an der allgemeinen digitalen Transformation teilhaben zu können.
Lehrer-Fortbilder Jan Vedder von der OBS dazu: Schon lange vor dem ersten Digitalpakt haben wir uns als Oberschule Berenbostel auf den Weg gemacht, unseren Schülerinnen und Schüler einen zukunftsweisende Schulzeit zu ermöglichen. Neben der konsequent umgesetzten 1:1-Ausstattung mit Tablets, spielte dabei vor allem die Schaffung einer neue Lernkultur eine zentrale Rolle. Smart werden die Kids nicht durch digitale Tafeln, sondern durch kreative, kollaborative, gestalterische und individualisierte Lernsettings. Diese lassen sich vor allem in einer digitalen Lernumgebung realisieren.
Für mich ist es vor allem eine Auszeichnung für das Kollegium. Die Lehrerinnen und Lehrer an der OBS Berenbostel haben sich schon vor Jahren den Herausforderungen und Potenzialen der digitalen Welt gestellt und ich durfte sie durch ein breites Fortbildungsangebot beim gemeinsamem Lernen begleiten.
Für uns war von Anfang an klar, dass es neben der technischen Ausstattung mit Endgeräten und neben einer sorgfältig geplanten Infrastruktur vor allem auf die Expertise der Lehrkräfte an. Durch unterschiedliche Fortbildungsformate haben wir uns fit für das digitale Lernen gemacht und werden uns mit Sicherheit auch den Herausforderungen von KI mutig und engagiert stellen. Für die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler.
Die Auszeichnung als Smart School ist eine Anerkennung unserer Arbeit und unseres Fortbildungs-Engagements im Kollegium. Sie ist aber zugleich auch Verpflichtung uns dem großen Themenkomplex der künstlichen Intelligenz zu stellen. KI wird die Bildungswelt verändern und wir werden uns dieser Veränderung neugierig und reflektiert stellen. Ich bin sehr froh Teil dieses Prozesses zu sein.
Bernd Boeck in der Bewerbungsbegründung: Die Oberschule Berenbostel wurde erst 2017 gegründet. Als Nachfolgerin einer Hauptschule sowie einer Realschule wurde sofort mit dem ersten vollständigen Jahrgang anhand eines langfristigen Konzepts die Umwandlung auf digitale Arbeitsweisen gestartet und innerhalb kurzer Zeit alle Schulbücher, Taschenrechner und viele Arbeitshefte abgeschafft und über 50 Unterrichts-, Differenzierungs- und Arbeitsräume mit digitalen Tafeln, TVs oder Beamern ausgestattet; diese komplette Umwandlung wurde vorzeitig bereits 2021 erreicht und wird seitdem weiterentwickelt. Das Kollegium wurde entsprechend geschult und ausgebildet sowie Software und entsprechende Apps eingeführt und an die Schulbedürfnisse angepasst sowie digitale Arbeitsweisen eingeführt und laufend weiterentwickelt. Parallel zu diesem Prozess lief die Entwicklung einer umfassenden neuen Lern- und Arbeitsweise mit themenorientiertem Unterricht, Entwicklung von Lernlandschaften, jahrgangsbezogenem und differenziertem Arbeiten und einem vollständig neuen schuleigenem Curriculum bei Wegfall von klassischen Schulfächern auf der Basis des erfolgreichen schuleigenen Sozialkonzepts “StARK”. Dies gelang nur mit einem ideenreichen, engagierten und offenen Kollegium, einer innovativen, mutigen und kreativen Schulleitung mit voller Unterstützung der Elternschaft und dies alles unter Rahmenbedingungen wie einer Schülerschaft, die geprägt ist durch über fünfzigprozentigen Migrationshintergrund, dem wohl höchsten Anteil von Förderschülern in Niedersachsen an einer Oberschule (ca. 25%), einem sozialen Brennpunkt und bei rund der Hälfte der Schülerinnen und Schüler einer Herkunft aus sozial schwachen Familien (BuT-berechtigt).
Smart School ist die Oberschule Berenbostel daher, da hier digitale Arbeitsweisen ein dringend notwendiger, selbstverständlicher und wesentlicher Teil der zeitgemäßen Schulentwicklung ist.