Aktuelles Kommunales Umweltschutz

Stadt startet kommunale Wärmeplanung

Bürgermeister Claudio Provenzano (rechts) und enercity-Vorstand Prof. Dr. Marc Hansmann geben den Startschuss für die kommunale Wärmeplanung.

enercity konnte als Dienstleister gewonnen werden

GARBSEN (stp). Die Stadt Garbsen geht einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltige Zukunft: Im Rahmen des Niedersächsischen Klimagesetzes (NKlimaG) wird eine umfassende kommunale Wärmeplanung entwickelt. Diese Maßnahme ist ein zentraler Baustein der bundesweiten Strategie zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes und zur Förderung erneuerbarer Energien. Nach einer erfolgreichen öffentlichen Ausschreibung hat die Stadt Garbsen das Energieunternehmen enercity als geeigneten Partner gefunden, um die kommunale Wärmeplanung in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und den Stadtwerken zu realisieren. Nun haben Bürgermeister Claudio Provenzano und enercity-Vorstand Prof. Dr. Marc Hansmann den Startschuss gegeben.

„Die kommunale Wärmeplanung ist ein entscheidender Schritt, um Garbsen fit für die Zukunft zu machen. Durch die Zusammenarbeit mit enercity und der intensiven Einbindung verschiedener Interessensgruppen schaffen wir die Grundlage für eine nachhaltige und treibhausgasneutrale Wärmeversorgung unserer Stadt“, sagt Provenzano. enercity-Vorstand Prof. Dr. Hansmann erklärt in diesen Zusammenhang: „Wir freuen uns, die kommunale Wärmeplanung für die Stadt Garbsen übernehmen zu dürfen. Mit unserer Expertise und unserem Engagement für nachhaltige Energieversorgung werden wir dazu beitragen, die Wärmeversorgung in Garbsen zukunftssicher und klimafreundlich zu gestalten. enercity bringt hierfür das umfassende Know-how und die langjährige Erfahrung für die Umsetzung dieses Großprojekts mit.”

Die kommunale Wärmeplanung unterteilt sich in mehrere Arbeitsschritte. Zunächst wird eine Bestandsanalyse durchgeführt, bei der die Verbrauchsdaten und der energetische Zustand aller Bestandsgebäude in Garbsen erfasst werden. Darauf folgt eine Potenzialanalyse, die die Wärme- und Strompotenziale im Stadtgebiet, wie beispielsweise mitteltiefe Geothermie und Solarthermie, untersucht. Anschließend werden verschiedene Zielszenarien für eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung entwickelt. Auf Basis dieser Szenarien wird eine umfassende Wärmewendestrategie sowie ein Wärmeplan erstellt, der einen Maßnahmenkatalog mit fünf Hauptmaßnahmen umfasst. Innerhalb von fünf Jahren nach Veröffentlichung der Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung wird mit der Umsetzung dieser Maßnahmen begonnen.

Um eine breite Unterstützung und Akzeptanz zu gewährleisten, wird die Stadtverwaltung verschiedene Interessensgruppen, darunter Politik, Wirtschaft und Wohnungsunternehmen, aktiv in den Planungsprozess einbeziehen. Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich auf der eigens eingerichteten städtischen Internetseite www.garbsen.de/waermeplanung umfassend über die kommunale Wärmeplanung zu informieren. Hier sind wissenswerte Informationen sowie häufig gestellte Fragen und Antworten zu finden. Der aktuelle Arbeitsstand wird fortlaufend aktualisiert.

„Der Prozess der Bestands- und Potenzialanalyse wird voraussichtlich rund sechs Monate dauern. Daher bitten wir die Bürgerinnen und Bürger um Geduld und Verständnis, dass vorher keine spezifischen Fragen zur zukünftigen Wärmeversorgung einzelner Straßenabschnitte beantwortet werden können“, sagt Provenzano. Sobald belastbare Aussagen zur potenziellen treibhausgasneutralen Wärmeversorgung Garbsens vorliegen, wird die Stadtverwaltung aktiv auf die Bürgerinnen und Bürger zugehen und Informationsabende veranstalten.

Ein zentrales Element für den Erfolg der kommunalen Wärmeplanung ist die Transparenz des Prozesses und die Senkung des Wärmebedarfs im Gebäudesektor. Um die Gebäudesanierungsmaßnahmen im Privatbereich zu fördern, ist es unerlässlich, die Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer für das Thema zu sensibilisieren und zu motivieren. Die Stadt Garbsen wird daher regelmäßig über die Fortschritte der kommunalen Wärmeplanung informieren.