Bürger, Firmen und Gewerbetreibende können sich erneut am Umweltprojekt beteiligen
GARBSEN (stp). Der Artenschwund in der Landschaft ist dramatisch und wird viel diskutiert. Auch die Stadt Garbsen ist sich dieser Problematik bewusst und hat bereits im vergangenen Jahr die Aktion Blühstreifenpatenschaft ins Leben gerufen. 53 Patinnen und Paten nahmen daran teil, sodass eine Fläche von 10.500 Quadratmeter bepflanzt werden konnte. „Besonders schön ist es, dass auch Menschen ohne eigenen Garten mithilfe dieser Aktion in ihrem Stadtteil für mehr blühende Flächen sorgen können. Darüber hinaus bietet sich eine Blühstreifenpatenschaft ebenfalls als Geschenk zu verschiedenen Anlässen an, ganz ohne Lieferschwierigkeiten“, so der Umweltsachbearbeiter der Stadt Garbsen Eric Bindhak. Interessierte können sich bei der Stadt melden und eine Patenschaft für einen Blühstreifen übernehmen.
„Die zunehmende Versiegelung von Flächen bereitet den Insekten große Probleme, Nahrung und einen geeigneten Lebensraum zu finden. Wir Landwirte wollen da einen Ausgleich schaffen“, sagt Thomas Balke vom Landvolk. Gemeinsam mit seinen Kollegen bietet der Landwirt auf Ackerflächen die Möglichkeit, Blühstreifen zu opulenter Pracht zu verhelfen. Vorgesehen ist die Aussaat einer von Imkern empfohlenen Mischung aus verschiedenen Pflanzen durch die Landwirte, unter anderem Sonnenblume und Alexandrinerklee. Die Paten zahlen für Bewirtschaftung und Samen 50 Euro pro 100 Quadratmeter und Saison. „Wir können uns gut vorstellen, dass Firmen und Gewerbetreibende sich gern beteiligen wollen und beispielsweise an Stellen, an denen viele Menschen vorbeikommen, Patenschaften für Blühstreifen übernehmen möchten“, sagt Balke. Die Flächen werden entsprechend beschildert und sind in ihrer Größe nur nach unten beschränkt: Die kleinstmögliche Patenschaftsfläche hat eine Größe von 100 Quadratmetern.
„Die Landwirte verdeutlichen den Bürgerinnen und Bürgern mit dieser Aktion, dass Naturschutz wichtig ist, denn ohne Insekten werden die Blüten von Pflanzen nicht bestäubt. Wozu diese Entwicklung führt, können wir bereits in Ländern wie den USA sehen, dort werden Bienen per LKW quer durchs Land gefahren, um eine Bestäubungsdienstleistung anzubieten“, sagt Bürgermeister Claudio Provenzano. Blühstreifenpatinnen und -paten gehen vorbildlich mit gutem Beispiel voran, lobt er. Wer sich anschauen möchte, wie prachtvoll die Flächen sich entwickeln, bevor er eine Patenschaft übernehmen möchte, kann sich im Rathaus melden. Auch bei weiteren Fragen zum Projekt ist Umweltsachbearbeiter Eric Bindhak unter Telefon (0 51 31) 70 73 86 erreichbar.
( Pressemitteilung der Stadt Garbsen 18/2022, 17. Januar 2022 )