Gerätewagen Küche bewähren sich im Großeinsatz beim Regions- zeltlager der Jugend- und Kinderfeuerwehren in Neustadt a. Rbge.
Die 2019 von der Region Hannover beschafften Gerätewagen Küche bestanden beim diesjähri-gen Regionszeltlager für Kinder- und Jugendfeuerwehren in Neustadt a. Rbge. eine echte Be-währungsprobe: Vier der fünf Versorgungskomponenten sorgten eine Woche lang für die Ver-pflegung von rund 1.500 Kinder, Jugendliche und Betreuer der Feuerwehren aus der Region Hannover und gingen damit über ihre eigentlichen Kapazitäten bei Einsätzen der Regionsfeuer-wehrbereitschaften für 150 Personen pro Gerätewagen noch hinaus. Es gab drei Mahlzeiten am Tag. Am Montag gab es z. B. mittags HotDogs und abends Gulasch mit Nudeln und am Diens-tagmittag Frikadellen mit Kartoffeln, Erbsen, Möhren und Soße.
Für so eine lange Dauer kamen die Gerätewagen Küche bisher noch nicht zum Einsatz. Dabei wurde auch erstmalig das Zusammenspiel von mehr als zwei Versorgungskomponenten geübt. Diese Mammutaufgabe wurde von den insgesamt rd. 50 Helferinnen und Helfer unter der Lei-tung der Kameraden Jens Adamskie, Ingo Kussmann, Dennis Schumann mit Bravour gelöst. Gekocht haben in den Fahrzeugen der Brandabschnitte 1, 2 4 und 5 jeweils drei Einsatzkräfte. Eine weitere Crew hat sich um die vegetarische, die schweinefleischfreie Kost und Sonderwün-sche (z. B. glutenfreie Spagetti) gekümmert. Die Zeltlagerteilnehmer waren sehr zufrieden und es gab durchweg positive Rückmeldungen.
Benjamin Moß (Leiter der Regionsfeuerwehrbereitschaft 3) ist Koordinator für die Gerätewagen Küche und lobte die hervorragende Zusammenarbeit der Küchencrews vor Ort. „Das lief richtig gut und wir können auch bei großen Lagen viele Feuerwehrangehörige versorgen.“ Außerdem konnten die Küchenfahrzeuge bei dieser einzigartigen Übungsmöglichkeit komplett auf Herz und Nieren geprüft werden. „Alle Fahrzeuge liefen auf Volllast und erst zum Donnerstag konn-ten wir kleinere technische Defekte feststellen, die durch die Technikmannschaft vor Ort sofort behoben werden konnten“, berichtete Benjamin Moß.
Auch Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing war sehr zufrieden: „Die Bewährungsprobe bei dieser Übung im Regionszeltlager war eine Win-Win-Situation für die Versorgungseinheiten der Bereitschaften wie für die Regionsjugendfeuerwehr und alle Kinder, Jugendlichen und Be-treuer*innen des Zeltlagers“.
INFORMATIONEN Regionsfeuerwehrbereitschaften
Die Regionsfeuerwehrbereitschaften stehen bereit, wenn bei größeren Schadenslagen die Stadt- und Gemeindefeuerwehren an ihre Leistungsgrenzen stoßen oder der Katastrophenfall ausgerufen wird. Dabei werden die fünf Bereitschaften nicht nur in der Region Hannover, son-dern auch in anderen Landkreisen und anderen Bundesländern eingesetzt. In den letzten Jah-ren gehörten Hochwassereinsätze an der Elbe und der Innerste sowie der Moorbrand auf dem Bundeswehrgelände in Meppen dazu. Der letzte größere Einsatz war im Sommer 2021 beim Jahrhunderthochwasser in Nordrhein-Westfalen. Die einzelnen Bereitschaften bestehen aus 150 – 200 Einsatzkräften und sind in mehrere Züge unterteilt. Jeder Zug ist für eine bestimmte Aufgabe zusammengestellt. Die Züge setzen sich aus Mitgliedern und den Fahrzeugen der Stadt- und Gemeindefeuerwehren zusammen und werden durch Fahrzeuge der Regionsfeuerwehr ergänzt. Eine Informations- und Kommunikati-onseinheit und eine Verpflegungseinheit mit einem Gerätewagen Küche ermöglichen einen na-hezu autarken Einsatz.
INFORMATIONEN Gerätewagen
Küche Gerätewagen Küchen für die Versorgung der Regionsfeuerwehrbereitschaften
Ausgestattet mit allen notwendigen Küchengeräten, Materialien und Kühleinrichtungen kann je-des der 5 Fahrzeuge 150 Einsatzkräfte verpflegen – auch ohne bestehende Infrastruktur am Einsatzort. Rund 1,5 Millionen Euro hat die Region Hannover 2019 in die Neubeschaffung investiert. Die neuen Küchen-Fahrzeuge sollen sicherstellen, dass die Feuerwehrbereitschaften im Ernst-fall nicht auf die Versorgungstrukturen vor Ort angewiesen sind, sondern selbst die Verpflegung regeln können.
Autarker Betrieb
Das Konzept der neuen Küchenfahrzeuge haben ehrenamtliche Mitglieder der Freiwilligen Feu-erwehr gemeinsam mit dem Team Brand- und Katastrophenschutz und dem Fachdienst Verbraucherschutz und Veterinärwesen der Region Hannover entwickelt. Das Ergebnis ist eine moderne, flexible Lösung: Weil die Gerätewagen ohne Gas- und Stromanschluss am Einsatzort auskommen, können sie schnell dahin verlegt werden, wo sie gebraucht werden: “Diese Fahrzeuge sind auf dem neuesten Stand der Technik”, lobte Karl-Heinz Mensing. “So sind wir gut gerüstet, wenn wir wieder nachbarschaftliche oder überörtliche Hilfe leisten. Aber auch hier vor Ort kommen die Gerätewagen Küche natürlich zum Einsatz, wenn wir mit Großschadenslagen zu tun haben.”
Modernste Ausstattung
Die verbaute Propangas-Anlage kann an jeder LPG-Flüssiggastankstelle aufgefüllt werden. Außerdem sind Anschlüsse für die zusätzliche Einspeisung von Gas, Strom und frischem Wasser vorhanden. Die neuen Küchenwagen sind mit Geräten aus Edelstahl und nagelneuer Kühlein-richtung ausgestattet. Für Kühl- und Küchengeräte, Material und Lebensmittel sind 800 Kilo-gramm im zulässigen Gesamtgewicht von 6,9 Tonnen vorgesehen. Zusammen mit der optimierten Kapazität der Kochgeräte kann so die Verpflegung von mehr als 150 Einsatzkräften direkt aus dem Fahrzeug heraus gewährleistet werden. Dabei sind sowohl das Fahrzeug selbst als auch die Speiseausgaben leicht zugänglich. Ein weiterer Vorteil des “Leichtgewichts”: Anders als beim LKW reicht für den 6,9-Tonner schon ein Führerschein der Klasse C1/C1E.
Standorte
Die neuen Gerätewagen “Küche” stehen in Barsinghausen, Burgwedel und Hemmingen sowie an den Feuerwehrtechnischen Zentralen in Neustadt a. Rbge. und Burgdorf.
Quelle: https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Verwaltungen-Kommu-nen/Die-Verwaltung-der-Region-Hannover/Region-Hannover/Weitere-Meldungen-der-Region-Hannover/2019/Feuerwehrbereitschaften-bekommen-neue-Ger%C3%A4tewagen-%22K%C3%BCche%22