Der Garbsener Verein fördert zur Zeit zwei Bildungsprojekte und hilft bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie.
1. Fortbildung für eine bessere Landwirtschaft:
Gemeinsam mit der französischen Partnerstadt Hérouville St Clair fördert der Verein eine 14-tägige Fortbildung für fünf Frauen aus Agnam. Die Ausbildung für eine bessere Landwirtschaft in der überregional bekannten Akademie Jardins Afrique https://www.youtube.com/watch?v=m9y_ZMTZdxE hat bereits begonnen. In der Schule wird eine „sparsame, autonome und effiziente Landwirtschaft“ unterrichtet. Ziel dieser Ausbildung ist es, Wissen und praktische Fähigkeiten zu vermitteln, um auf die wachsende Nachfrage nach frischen Produkten unter Berücksichtigung der schwierigen klimatischen Wetterbedingungen zu reagieren. https://www.youtube.com/watch?v=ifT46f0pJXc
Es wird zunehmend schwieriger, die landwirtschaftlichen Flächen innerhalb der heißen Sahelzone im Norden Senegals zu bewirtschaften. Nach Angaben der Akademie zeigen die Temperatur- und Niederschlagskurven in Senegal steigende Zahlen. In bestimmten Monaten erreichen die durchschnittlichen Temperaturen 44° C und zeitweise bis zu 50° C. Auch die Dauer der Regenfälle und damit die Niederschlagsmengen nehmen ab.
2. Schulbekleidung – „Agnam-Garbsen- Hérouville – für eine gute Schulbildung“:
Einheitliche Schulbekleidungen sind nach dem Vorbild Frankreichs auch eine Tradition im Senegal und tragen dazu bei, sich mit der Schulgemeinschaft zu identifizieren. Die sozialen Unterschiede, die sich sonst in der Kleidung abbilden, werden nicht mehr sichtbar.
Der Vereinsvorstand hat daher für 250 Schulkinder insgesamt 500 Kleidungsstücke mit der Aufschrift „Agnam-Garbsen- Hérouville – für eine gute Schulbildung“ finanziert. Die Bekleidung wurde in der örtlichen Schneiderei hergestellt und anschließend an die Schulkinder verteilt.
Corona-Bekämpfung
Nach Mitteilung des Schuldirektors und Pandemiebeauftragten Omar Faye ist die Situation in der Region Matam noch unter Kontrolle. Es wurden bereits Fälle der Krankheit COVID 19 festgestellt. Die Dunkelziffer ist hoch.
Der Schulleiter berichtete, dass der seit dem 23. März 2020 geltende Ausnahmezustand zum 30. Juni 2020 vom Präsidenten des Senegal bis auf Weiteres für beendet erklärt wurde.
Es bleibt jedoch bei einem generellen Gebot des Tragens eines Mund-Nasen-Schutzes sowie der Aufforderung, soziale Distanz zu halten, Hygiene-Vorschriften zu beachten und auf nicht notwendige Treffen und Fahrten zu verzichten. Kommerzielle Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen können weiterhin beschränkt werden. Auch der Personenverkehr zwischen den Regionen wurde wieder erlaubt. Die Landesgrenzen bleiben geschlossen. Ausnahmen sind für den Warenverkehr und medizinische Zwecke zugelassen. Die Schulen werden wieder geöffnet.
Die Senegalesen kaufen vor allem auf den Märkten ein. Die Regierung stand vor einem Dilemma: An den Märkten herrscht ein großes Ansteckungsrisiko, ein Mindestabstand lässt sich kaum einhalten. Besonders bei den enormen Temperaturen von durchschnittlich 43 ° C pro Tag sind die Belastungen der Einwohner sehr hoch. Wie soll die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung ohne Märkte sichergestellt werden? Die meisten Senegalesen können auch keine Vorräte anlegen. Sie leben von der Hand in den Mund.
Mit der nun erfolgten Freigabe der Märkte durch die Regierung kann die Versorgung mit Nahrungsmitteln endlich wieder anlaufen.
Die Folgen der Pandemie sind jedoch auf lokaler Ebene schwerwiegend, da die Preise für Grundbedürfnisse des täglichen Lebens exorbitant gestiegen sind.
Der Staat gewährte bedürftigen Familien pro Quartal einen Zuschuss in Höhe von 39 Euro. Es gibt keine Arbeitslosenversicherung. Zwar ist die gesundheitliche Behandlung in kontaminierten Gebieten unter der Verantwortung des Staates kostenlos, aber das Gesundheitssystem ist kaum auf die Pandemie vorbereitet.
Omar Faye hatte daher einen Hilferuf zur französischen Partnerstadt Hérouville gesandt, die unseren Verein über den Bedarf informiert und um Unterstützung gebeten hatte.
Der Vorstand des Vereins mit seinem Vorsitzenden Walter Häfele hat entschieden, dieses Hilfsprojekt als Notmaßnahme finanziell zu unterstützen. Die französische Partnerstadt Hérouville der Gemeinde Agnam unterstützt dieses Projekt bei der Prüfung der Verwendung der Gelder. So wird gewährleistet, dass die Mittel auch tatsächlich bei den Bedürftigen ankommen.
Die Spenden sollen insbesondere wie folgt verwendet werden:
• Hygieneartikel für Schulen (Antiseptische Gele, Seifen, Bleichmittel, Masken, Fieberthermometer, Handschuhe)
• Kauf von Lebensmitteln (Reis, Öl, Milch, Zucker, Fisch, Hülsenfrüchte, Fleisch) zur Versorgung der Schulkantinen, da es sicher sei, dass die Eltern bei der Wiederaufnahme des Schulunterrichts nicht in der Lage seien, die Beiträge der Schüler für eine warme Mahlzeit zu leisten.
Aus der Vereinskasse werden 3.000 € für das Hilfsprojekt bereitgestellt. Über zusätzliche Spenden aus der Bevölkerung würden wir uns sehr freuen. Wer Interesse hat, im Verein ehrenamtlich mitzuwirken, ist herzlich willkommen. Der Jahresbeitrag beträgt nur 1 Euro pro Monat und ist für Schüler, Studierende und Auszubildende frei.
Spendenkonto des Vereins:
Bankverbindung: Wasser für Agnam Stichwort: Corona-Pandemie in Agnam
Hannoversche Volksbank
IBAN: DE 75 2519 0001 6155 5550 00
Fragen zum Projekt beantwortet der Geschäftsführer Reinhard Körber gern telefonisch unter 05131/ 46 57 64 oder per E-Mail: info@wasserfueragnam.de
( Newsletter des Vereins / Projekte )